Wettbewerb | BZK | 2014

 

2. Preis

mit anschließender Beauftragung
 

Das Bildungszentrum Kirkel der Arbeitskammer des Saarlandes bietet seit 1956 jährlich etwa 35.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihren Interessenvertretungen, den Betriebs- und Personalräten Schulungen an. Wer im BZK ein Seminar besucht, erhält allerdings mehr als nur Bildung auf hohem Niveau. Hier wird viel Wert auf den Wohlfühlfaktor gelegt, um neben der Fortbildung auch Erholung vom beruflichen Alltag zu erfahren. Die idyllisch von Wald und Wiese umgebene Einrichtung bietet zahlreiche Freizeitangebote sowie ständig wechselnde Kulturveranstaltungen.

Um dem eigenen Standard weiterhin gerecht zu bleiben sollen die in die Jahre gekommenen Gebäudeteile nun nach und nach modernisiert werden. Die ausgelobten Wettbewerbs-Aufgaben lauteten Renovierung Teilnehmerzimmer, Schaffung eines Multifunktionsraumes, Neugestaltung des Fitness-, Freizeitbereiches, Neubau eines Treppenhauses, Verlagerung des PC-Raumes und Neugestaltung der Außenanlage mit Außensaunabereich.

 

Strukturierung und Verteilung der Flächen

Das Weiterbildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel besteht aus unterschiedlichen Gebäudekomplexen, die über die Jahre erweitert und angebaut wurden. Dadurch entstanden in Teilbereichen Flächendefizite und Nutzungskonflikte.
Sauna, Spiele-, Personal- und Lagerräume wurden vollständig aus dem 2. UG des Traktes H entfernt. Die angebauten Wintergärten werden abgebrochen, der rückwärtig schräg verlaufende Hang wird angeböscht, so dass das 2. UG vollständig mit Hotelzimmern belegt wird. Die Zimmer erhalten bodentiefe Fenster und vorgelagerte Terrassen, wodurch ein Austritt ins Freie möglich wird.
Das bestehende Dach in Trakt G wird abgerissen und die neu entstandene Fläche wird durch die Aufstockung eines Saunabereiches mit angrenzender Dachterrasse aufgestockt. Die Hotelzimmer – OG Trakt H – wurden wie vor beschrieben, im 2. UG untergebracht. Die, durch die Umstrukturierung, frei gewordene Fläche im OG wird als Fitnessbereich umgenutzt.

Fassade und energetische Sanierung

Im Zuge der Zimmersanierung wurde eine Komplettsanierung der Fassade geplant. Das äußere Erscheinungsbild scheint in der Zeit stehen-geblieben. Die in den letzten Jahren getätigten Anbauten und Ergänzungen weisen eine kubische Bauform auf. Die Sanierung soll dieses moderne Erscheinungsbild weiter verstärken. Daraus entstand die Idee das Dach, das in einigen Bereichen des Traktes H ohnehin sanierungsbedürftig ist vollständig zu entfernen. Die gesamte Fassade wird mineralisch gedämmt und erhält eine großformatige vorgehängte Metallfassade. Der obere Bereich der Fassade – die Wellnesslandschaft – soll mittels farbig beschichteter Rechteckrohre eine Auflösung des Gebäudes schaffen.

 
 

Teilnehmerzimmer

Die tragenden Wände, Installationsschächte und WC-Bereiche werden weitgehend erhalten. Die Nasszellen werden nur in den Nasszonen wie Dusche und Boden gefliest. Die restlichen Flächen werden mit einem abwaschbaren und scheuerbeständigen Anstrich versehen. Das Bad wird zum Aufenthaltsbereich mit einem Glaselement abgetrennt, um dem relativ engen Raum Großzügigkeit zu geben. Die Zimmer selbst werden alle mit fest eingebauten Möbeln ausgestattet. Kofferablage, Schreibtisch und Nischenbank werden an der Wand befestigt, um bestmögliche Reinigungsmöglichkeit und Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Die Fensterbänke werden heruntergebrochen, um Sitzbänke zu integrieren, die den Kursteilnehmern die Möglichkeit bieten sollen, sich zurückzuziehen und den Blick schweifen zu lassen. Die Betten der Zimmer sind in eine Koje integriert, die neben dem Bett auch den Nachttisch, den Kleiderschrank mit Minibar und Abstellmöglichkeit beherbergt. Es soll ein Rückzugsort entstehen. Ein Ort, an dem man sich rundum wohlfühlt, an dem man die Natur wahrnehmen und Ruhe finden kann.

 
 

Freizeitraum

Der neu geschaffene Freizeitraum mit angrenzendem Spieleraum wurde im alten Computersaal und dem Fitnessbereich untergebracht. Die unmittelbar davor angrenzende Außenanlage wurde vollständig überplant. Es wurden Terrassen geschaffen, die durch Materialwechsel und Bepflanzung einen Kontrast zur angrenzenden Natur und dem Wald bilden. Die räumliche Situation, durch die Erhöhung im vorderen Bereich, erlaubt außerdem den Einbau einer Bühnenanlage. durch die Unterteilung in zwei Höhen gewinnt dieser raum zusätzlich an Qualität.

 
 

Wellnessbereich

Sauna- und Fitnessbereich werden zusammengelegt und im Obergeschoss untergebracht. Durch die Verlegung der beiden Bereiche auf die Dachflächen, bzw. in die obere Etage des Traktes H entstehen geschützte Freilufträume, die den Blick in die Natur frei geben, und durch die Hotelzimmer nicht einsehbar sind. Der offen gehaltene Empfangsbereich mit Bar und Lounge Area ist dem Fitness- und Gymnastikraum zugeordnet. Durch die weitläufigen Glasflächen, werden Räume mit Freisicht und hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Der Ruhebereich wurde den Saunen vorgelagert, um freie Blickbezüge ins angrenzende Grün zuzulassen. Auf der Dachterrasse ist ein geschützter Außenbereich mit hohem erholungswert entstanden. Durch die Verlagerung der Wellnesslandschaft auf die Dachfläche ist ein zusammenhängender Bereich entstanden, der der Natur zugewandt ist und geschützt vor weiteren Einflüssen sich über der Landschaft erhebt.