Wettbewerb | Kolumbarium Wehrden | 2015

 
 

Die Auferstehungskirche in Völklingen-Wehrden sollte teilweise in ein Kolumbarium umgewidmet werden. Die bestehende Gebäudestruktur hat einen hohen gestalterischen Wert und ist ein Zeugnis einer ansehnlichen Nachkriegsarchitektur.

Ziel unseres Entwurfes, war es, bei der Einrichtung des Kolumbariums die bestehende Bausubstanz möglichst unangetastet zu lassen und dennoch ein überzeugendes gestalterisches Konzept für die Doppelnutzung des Kirchenraumes zu verwirklichen.

Die Idee

 

Durch dreieckige Stelen, die zur Aufbewahrung der Urnen dienen, wird der große Kirchenraum in zwei Bereiche getrennt – der zur Empore und Orgel ausgerichtet Gottesdienstraum und das Kolumbarium in den Seitenschiffen und dem Altarbereich – die getrennt voneinander genutzt werden können.

Die Säulen wachsen aus der Erde zum Himmel und entwickeln sich mit den Jahren, sodass das Gebäude eine Weiterentwicklung bis zur angestrebten Belegung erfährt.
Die Pfeiler sind in der Höhe maximal 2,25 m und werden abgestuft. Durch die Anordnung und unterschiedlichen Höhen der Stelen entstehen im Kolumbarium auch kleinere Bereiche die den Trauernden Schutz gewähren und Sitzmöglichkeiten schaffen.

In Anlehnung an die himmlische Vollkommenheit bzw. die Dreifaltigkeit ist der Grundriss der Stelen als gleichschenkliges Dreieck angelegt. Die Säulen sind bewusst von den bestehenden Wänden entfernt, um die vorhandene Bausubtanz nicht zu tangieren. Durch das Aneinanderreihen der Dreiecke ergeben sich spannende Formationen im Bereich des Kolumbariums, während die Rückwände die zum Gottesdienstraum orientiert sind in einem hellen, eingängigen Material Ruhe vermitteln.
Im ehemaligen Altarraum findet eine dreieckige Skulptur Platz, die als ewiges Licht die Asche nach der Liegezeit aufnehmen kann. Die Form orientiert sich auch hier konsequent an der übrigen Gestaltung.

Stelen

 

Die Stelen, in denen die Urnen aufbewahrt sind, werden in Kunst- oder Naturstein hergestellt. Bei der Farbwahl ist eine Abstufung in unterschiedlichen Grautönen angedacht, wobei eine fertige Stele eine einheitliche Farbe haben muss. Mit einer Gravur in der Frontseite des Natursteinblocks wird auf die Verstorbenen hingewiesen. Die Platten werden alle auf Gehrung geschnitten, um einen kubischen Charakter zu vermitteln. Dadurch wird vermieden, dass willkürliche Dekoration an den Grabkammern angebracht wird.
Die Sockelelemente der Säulen enthalten keine Urnen sodass diese durch das Variieren der Höhen als Sitzflächen genutzt werden können.
Jedes Urnenelement ist 45 cm hoch; durch die Stapelung von 5 Elementen entsteht die maximale Höhe von 2,25 m.

Strukturierung

Der Kirchenraum bleibt möglichst in seiner ganzen Größe erfahrbar, muss aber den zwei Nutzungsbereichen gerecht werden. Daher wird der Gottesdienstraum in Richtung der Empore verschoben und durch die Pfeiler vom Kolumbariumsbereich abgetrennt. Durch die Verlegung des Gottesdienstraums ist die direkte Blickbeziehung zur Empore (Chor) und der Orgel weiterhin gegeben. Auch der gewohnte Zugang zum Gottesdienst durch den Haupteingang und die direkte Anbindung an die Treppe zum Gemeindesaal bleiben erhalten.
Die durch die Stelenwände entstehenden Seitenschiffe und der nördliche Teil der Kirche, der Altarraum und die Sakristei beherbergen in Zukunft das Kolumbarium. Der Eingang erfolgt durch die alte Sakristei, die als Ruheraum für das Kolumbarium umgenutzt wird. Dieser Ruheraum dient zur Besinnung, bevor die Gedenkstätte betreten wird.

 
 

Erschließung

Die Haupterschließung der Kirche erfolgt weiterhin über den bestehenden Eingang. Somit ist der gewohnte Zugang dem Gottesdienstraum zugeordnet. Der bestehende Raum neben der Treppe kann in Zukunft als Vorbereitungsraum für die Messe und Sakristei genutzt werden.
Für das Kolumbarium wird der Eingang auf der Nordseite genutzt. Dieser weist durch seine Gestaltung auf die Gedenkstätte hin. Die bestehende Außentür der ehemaligen Sakristei gewährleistet eine unabhängige Nutzung des Kolumbariums.
In die Stelenwände sind abschließbare Zugangstüren in satiniertem Glas integriert. Diese schließen während der Nutzung des Kolumbariums den Gottesdienstraum ab. Allerdings können im Falle einer Beisetzung die beiden Bereiche miteinander verbunden werden, wodurch auch der direkte Zugang zu dem Gemeindesaal aus dem Gedenkraum gegeben ist.

Gottesdienstraum

 

Die Haupterschließung der Kirche erfolgt weiterhin über den bestehenden Eingang. Somit ist der gewohnte Zugang dem Gottesdienstraum zugeordnet. Der bestehende Raum neben der Treppe kann in Zukunft als Vorbereitungsraum für die Messe und Sakristei genutzt werden.
Für das Kolumbarium wird der Eingang auf der Nordseite genutzt. Dieser weist durch seine Gestaltung auf die Gedenkstätte hin. Die bestehende Außentür der ehemaligen Sakristei gewährleistet eine unabhängige Nutzung des Kolumbariums.
In die Stelenwände sind abschließbare Zugangstüren in satiniertem Glas integriert. Diese schließen während der Nutzung des Kolumbariums den Gottesdienstraum ab. Allerdings können im Falle einer Beisetzung die beiden Bereiche miteinander verbunden werden, wodurch auch der direkte Zugang zu dem Gemeindesaal aus dem Gedenkraum gegeben ist.

Kolumbarium

 

Im Bereich des Kolumbariums sind die Stelen in ihrer Höhe abgestuft. Dieses symbolisiert das Heranwachsen aus dem Boden zum Himmel. Anfangs werden ausschließlich die Trennwände zum Gottesdienstraum errichtet. Mit der Zeit wächst das Kolumbarium durch das Aufsetzen der einzelnen Elemente. Dieses gibt dem Kolumbarium eine Lebendigkeit.