Wettbewerb | Feuerwehrgerätehaus Hirzweiler | 2019

 
 

Im Februar 2019 wurden wir eingeladen, uns an einem Ideenwettbewerb für den Neubau einer Feuerwache zu beteiligen. Die neue Hirzweiler “Feuerwache Ost” soll angrenzend an die 1933 eingeweihte Evangelische Kirche entstehen. Im Vorfeld hatten sich der Gemeinderat Illingen und das Landesdenkmalamt bereits auf einige konzeptionelle Eckpunkte und Vorgaben geeinigt:

Um das Einzeldenkmal angemessen zu würdigen und zu schützen, soll die Architektur des Neubaus bestmöglich auf das Umfeld und die Kirche abgestimmt sein. Außerdem wurde empfohlen die Kirche selbst zu integrieren. So könnten z.B. Sozial- und Schulungsräume im Altbau integriert werden und sogar beide Gebäude mittels einer Schleuse miteinander verbunden werden.

Lage

 

Die Evangelische Kirche in Hirzweiler ist ein wichtiges Einzeldenkmal, welches weithin sichtbar am Ortseingang auf einer großen Freifläche errichtet ist. Der Baukörper ist mit seinem Eingangsbereich zur Straße orientiert.

Die Idee

 

Um dieses Denkmal optisch möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde das Feuerwehrgerätehaus als eingeschossiges Gebäude in den Hang eingegraben. Die Fahrzeughalle mit dem Funkraum und der Werkstatt ist nur auf einer Seite sichtbar und zum Straßenniveau nochmal einen halben Meter abgesenkt. Die Fahrzeughalle ist auf Grund ihrer Größe möglichst weit von der Kirche entfernt, um nicht in Konkurrenz zum Denkmal zu treten. Der restliche Gebäudeteil verschwindet komplett im Gelände. Zusätzlich fällt das Dach des Anbaus zur Eberbach-Kirche ab, damit von dem Baudenkmal möglichst viel sichtbar bleibt. Ein intensiv begrüntes Dach lässt die Erweiterung mit dem umgebenden Gelände verschmelzen. Somit hat sich von der Hangseite und der Kirche gesehen an der gewohnten begrünten Topographie kaum etwas geändert. Lediglich der Übungsturm ragt über das Gelände hinaus und bildet ein Pendant zum Kirchturm. Des Weiteren sind regelmäßig angeordnete Lichtkuppeln im intensiv begrünten Dach sichtbar, die zur Belichtung und Belüftung der Nebenräume dienen.

Im Anbau sind die Fahrzeughalle, die Werkstatt, die Lagerräume und die Umkleiden mit den dazugehörigen Sanitärräumen untergebracht. Das Feuerwehrgerätehaus ist im Untergeschoss an die Kirche angebunden, wodurch die Verbindung der beiden Gebäude optisch nicht wahrgenommen werden kann. Durch das neu gestaltete Treppenhaus, im ehemaligen Technikraum, wird die Kirche mit ihrem großen Versammlungsraum, den dazu­gehörigen Sanitärräumen, der Teeküche sowie dem Schulungs- ­und Arbeitsraum erschlossen. Die Kirche erhält dadurch eine Doppelnutzung. Sie steht der Feuerwehr zur Verfügung, kann aber auch weiterhin für autarke Veranstaltungen genutzt werden. Die Parkplätze sind alle vor die Kirche gelegt worden, um den grünen Hang von Stellplätzen frei zu halten.

Durch diese Anordnung ist die Ansicht des Baudenkmals gewahrt und es erfolgt eine feinsinnige Anbindung und Integration des Feuerwehrgerätehauses.